Dumky & Co.

Dvořáks »Slawische Tänze« sind einer der größten Klassik- Hits, die es gibt. »Ukrainische Tänze« hätte er daher auch sein »Dumky-Trio« nennen können, denn es ist kein »ernsthaftes, viersätziges Stück« (Brahms), sondern besteht aus sechs Tanzsätzen, die sich auf den ukrainischen Tanz »Dumka« beziehen. Typisches Merkmal dieses Tanzes ist der zweimalige Wechsel zwischen langsam-schwermütigen und schnell-ausgelassenen Teilen. Doch Dvořák (1841-1904) schafft es auch hier wieder, aus der tänzerischen Form höchsten musikalischen Gehalt zu erzeugen. Anders wäre wohl auch seine Künstlerfreundschaft zu Johannes Brahms nicht so tragfähig gewesen. Denn Brahms (1833-1897) war höchst skrupulös mit seinen Werken, weshalb er sein eigenes Klaviertrio op. 8, also eigentlich ein Jugendwerk, als reifer Komponist fünfunddreißig Jahre später noch einmal vollkommen überarbeitete. So verbindet sich in diesem ungewöhnlichen Trio der Schwung des jungen Mannes mit der Reife und Melancholie des älteren – vielleicht war es das, was das Klaviertrio um NTO-Solocellist Fritjof von Gagern zu diesem Programm eng befreundeter und doch sehr unterschiedlicher Künstler veranlasste.

Galerie