Gerd Dudenhöffer als Heinz Becker
DOD – das Programm, das so jäh durch die Pandemie im März 2020 gestoppt wurde, erfährt im Frühjahr 2025 eine Wiederbelebung. Die wenigen Termine mit diesem Programm und auch vermehrte Nachfragen ließen bei Gerd Dudenhöffer den Gedanken an eine Wiederaufnahme reifen.
Friedhofsglocken. Sonor. Düster. Plötzlich kaltweißes Licht. Heinz Becker kommt nach Hause, von der Beerdigung in die Küche. In seinem schwarzen Anzug; 5 Callas in der Hand: "Die hann ich vergesst, ins Grab zu schmeißen." Stattdessen liegen die nun auf dem Küchentisch. Was will man machen!?
"Willsche noch'n Bier?" Obligat-liebenswerte Frage – im früheren Leben.
Ab jetzt muss er selbst entscheiden. Vertraute Routine? Weggebrochen. Nichts ist mehr, wie's war. Sein Alltag – kollabiert. Dazu diese Trauer. Kummervolle Nachdenklichkeit. Diese unbeholfene Ratlosigkeit. Und langsam beginnt er zu sinnieren, zu reflektieren, zu verarbeiten ...
Seit über 30 Jahren spielt Gerd Dudenhöffer, das sensibilisiert-gespitzte Ohr unmittelbar auf bürgerliche Befindlichkeiten ausgerichtet, seine realsatirische, grotesk-authentische Kunstfigur als personifizierte Karikatur des bornierten, universellen Menschen wie du und ich, den Otto Normalverbraucher, den er pointiert entlarvt, mit perfektem Timing, sparsam gesetzter Mimik, bar jeder political correctness, immer natürlich mit herzhaftem, oft unfreiwilligem, weil 'Heinz-typischem' Witz.
DOD – theatralisches "Kabarett noir", stringent inszeniert, schwarz-weiß, hell-dunkel, geschickt die Balance wahrend zwischen Tragik und Komik. Tragikomisch eben. Denn Heinz ist Heinz. 'Todsicher'.