Il trittico

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Was haben drei Liebende auf einem Kahn, eine Nonne und eine mittelalterliche florentinische Figur aus Dantes »Inferno« gemeinsam? Sie sind die Protagonist*innen dreier Einakter von Puccini, die zusammengenommen sein »trittico« – das Triptychon – ergeben. Angeblich wurde Puccini durch den großen Erfolg von Mascagnis »Cavalleria Rusticana« zur einaktigen Oper hingezogen. »Il trittico« – das Triptychon – lässt sich entgegen der ursprünglichen Bedeutung des Wortes nicht wie ein »dreifaches Altarbild« verstehen, in dem drei einaktige Opern ein einziges Thema behandelten. Denn was verbindet die für die Verismo-Oper typische, düstere und gewalttätige Handlung von »Il tabarro« über die Bewohner eines Kahns auf der Seine mit der Erlösungsgeschichte von Schwester Angelica oder mit Gianni Schicchis urkomischer Farce aus Habgier und Intrigen? Puccini hat sich in der Konzeption an Dantes »Göttlicher Komödie« orientiert, und tatsächlich sieht man in aller Heterogenität der Teile einen gemeinsamen Weg von der Finsternis zum Licht, von der Hölle zur Erlösung. Das während des Ersten Weltkriegs entstandene Triptychon war Puccinis vorletztes Werk, dem nach achtjähriger Kompositionspause nur die unvollendete »Turandot« folgte. Nigel Lowery, der nicht nur Regisseur, sondern auch sein eigener Bühnen- und Kostümbildner ist, entwirft für Puccinis Meisterwerk einen völlig unverwechselbaren Bühnenkosmos, in dem sich gemalte und reale Welt begegnen.

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