Inklusive Lesung mit Adèle Rosenfeld
Die französische Autorin Adèle Rosenfeld stellt am 11. Dezember 2024 ihren Debütroman „Les méduses n’ont pas d’oreilles“ („Quallen haben keine Ohren“) vor. Gemeinsam mit dem Romanischen Seminar der Universität Mannheim lädt das Institut Français (IF) Mannheim alle Interessierten zu dieser inklusiven Lesung ein, die um 18.30 Uhr im Raum EO150 in der Uni Mannheim (Schloss) stattfindet. Die Veranstaltung wird in Gebärdensprache gedolmetscht.
Moderiert wird der Abend von Dr. Cornelia Ruhe. Sie ist Professorin für Romanische Literatur und Medienwissenschaft am Romanischen Seminar der Universität Mannheim. Die Lesung findet auf Französisch statt – mit direkter Übersetzung ins Deutsche durch Dr. Ruhe. Sie ist daher auch für Interessent*innen geeignet, die nur wenige oder keine Französischkenntnisse haben.
Adèle Rosenfeld wird im Austausch mit Dr. Ruhe über ihr Werk sprechen, für dessen Übersetzung ins Deutsche sie zusammen mit der Übersetzerin Nicola Denis mit dem Prix Première ausgezeichnet wurde. Er würdigt Neuerscheinungen von französischen Autor*innen und ihren Übersetzer*innen, die erstmals ins Deutsche übersetzt wurden. Die Jury setzte sich dabei aus dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen, dem Verein der Freunde des Instituts, Myriam Louviot (Büro für Buch- und Verlagswesen des Institut français Deutschland), Aurélie Maurin (TOLEDO-Programm), Niki Théron (Frankfurter Buchmesse) und Sigrid Brinkmann (Kulturjournalistin) zusammen. Die Jurymitglieder wählten zunächst 16 Titel unter allen Neuerscheinungen aus, die zwischen September 2022 und September 2023 erschienen sind. Anschließend wurden drei Romane für die Shortlist nominiert und das Publikum wurde dazu aufgerufen, aus dieser Shortlist für ihren Favoriten abzustimmen.
Inklusion: Um die Veranstaltung inklusiv zu gestalten, wird sie von zwei professionellen Dolmetscherinnen in die Gebärdensprache gedolmetscht. Darüber hinaus werden die vorgetragenen Texte sowohl in Gebärdensprache übersetzt als auch an die Wand projiziert. Zudem gibt es eine induktive Höranlage.
Zum Buch schreibt der Suhrkamp Verlag, bei dem es erschienen ist: In ihr rechtes Ohr dringen noch ein paar Töne, links herrscht Stille. Seit ihrer Kindheit befindet Louise sich in einer Zwischenwelt. Im Hellen kann Louise die Lippen der Menschen lesen. Wird es dunkler oder sind Gesichter abgewandt, driftet sie ab in einen Zustand zwischen Imagination und Realität, in einen Raum der unendlichen Möglichkeiten. Dann beginnt sie, die Hörlücken mit ihrer Fantasie zu füllen, die bevölkert ist von drei fiktiven Figuren: einem Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg, einem Hund namens Zirrus sowie einer launischen Botanikerin, die Louise während der langen Monate des Nachdenkens und Zweifelns begleiten. Denn Louise steht vor einem radikalen Schritt: Ihr Gehör schwindet nach und nach, und die Ärzte raten ihr, ihr verbleibendes natürliches Gehör durch ein Cochlea-Implantat zu ersetzen. Um sich der Entscheidung zu entziehen, flüchtet sich Louise immer mehr in ihre Traumwelt, die ständig mit den großen Veränderungen in ihrem Leben kollidiert – einer beginnenden Liebesbeziehung, dem ersten Job bei der Stadtverwaltung, einer zerbrechenden Freundschaft. Doch die Zeit drängt, und Louise muss ihre Entscheidung treffen.
Zur Autorin: Adèle Rosenfeld wurde 1986 geboren und lebt in Paris. „Quallen haben keine Ohren“ ist ihr erster Roman. Er stand auf der Shortlist des Prix Goncourt du Premier Roman und wurde mit dem Prix Fénéon 2022 ausgezeichnet.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des IF Mannheim mit dem Romanischen Seminar der Universität Mannheim.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung unter olk@phil.uni-mannheim.de wird gebeten.
Weitere Infos gibt es unter www.if-mannheim.eu.