LILA: Fachforum für feministische Streitkultur jenseits der Verhärtungen
Ort: Webex, den Einwahllink erhalten Sie am Tag der Veranstaltung zugeschickt.
Anmeldung unter: https://eveeno.com/311688646
Wie erreichen wir ein demokratisches Miteinander unterschiedlicher Positionen?
Alle demokratischen Bewegungen gehen stets mit Auseinandersetzungen über die richtigen Wege und Strategien einher und sind von gegenseitigen Stigmatisierungen und dem alleinigen Anspruch auf Wahrhaftigkeit geprägt. Die Frauenbewegung, die die Emanzipation von über der Hälfte der Menschheit erreichen will, ist besonders von diesen Charakteristika betroffen.
Stritten sich am Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland die Bürgerlichen mit den Proletarierinnen, so waren es im 20. Jahrhundert die Auseinandersetzungen zwischen den Berufsfrauen und den Familienfrauen oder auch zwischen Heteras und Lesben, die die Diskurse in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft prägten.
Gegenwärtig erleben wir beispielsweise Kontroversen beim Thema cis und queere Frauen und damit einhergehend (mögliche) Veränderungen im Spannungsfeld Diversity in der Gleichstellungspolitik.
Es ist wichtig und richtig über die richtigen Wege zu einer weltoffenen und alle Lebensentwürfe akzeptierenden Gesellschaft zu streiten. Unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen müssen zusammengetragen und gewichtet werden. Es ist aber auch notwendig, im Dialog zu bleiben und eine feministische Streitkultur jenseits der Verhärtungen zu entwickeln und sie kontinuierlich zu pflegen und zu schützen.
Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der kommunalen Gleichstellungsarbeit in Mannheim, widmet sich die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim, Zahra Deilami diesem Thema und gründet das (digitale) feministische Fachforum „LILA“. Sie und ihr Team freuen sich auf viele kontroverse Diskussionen innerhalb des feministischen Diskurses.
Als Auftakt lädt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mannheim am 8. März, dem Internationalen Frauentag, zu einer digitalen Podiumsdiskussion ein.
Es diskutieren die Ministerialrätin a. D. Dr. Barbara Hartung (Hannover), die Historikerin Prof. Dr. Sylvia Schraut (Mannheim), die Sozialpädagogin Prof. Dr. Susanne Maurer (Marburg), die Diversityexpertin Johannah Illgner (Heidelberg) und der Konfliktforscher Dr. Wilfried Kerntke (Offenbach) darüber, wie eine feministische, demokratische Streitkultur aussehen sollte, moderiert von der Historikerin und Kulturmanagerin Dr. Susanne Asche (Karlsruhe)
Bei der Auftaktveranstaltung des Fachforums wird es vor allem um die Fragen gehen: Wie erreichen wir bei allen Unterschiedlichkeiten ein Miteinander? Wo sind die Grenzen des Streitens? Wie nehmen wir die derzeitigen feministischen Diskussionen wahr? Was ist gut, was sollten wir ändern?