Robert Häusser: Der Bezug zur Neuen Sachlichkeit und zum Magischen Realismus
Robert Häusser hat das existentialistische Thema der Entfremdung und Lebensunsicherheit in fotografische Bilder mit den Mitteln scheinbar kühler Sachaufnahmen umgesetzt. Sein Credo war »die Reduktion auf das Wesentliche«.
Werden die fotografischen Themenkomplexe – Porträt, Industrieanlagen, Stillleben, Behausungen, Landschaften, Natur – der beiden Hauptvertreter der Neuen Sachlichkeit wie August Sander und Albert Renger-Patzsch den Bildern Häussers gegenübergestellt, dann werden signifikante Unterschiede sowie eine eigene Handschrift deutlich. In Häussers Bildern bekommen die Dinge eine enigmatische, sachliche Apparition und ein Eigenleben als Objekte der Rebellion, eine metaphysische oder mystische Dimension, die zunehmend in sich Melancholie und Todesthematik ausstrahlt.
Die Kunsthistorikerin, ehemalige Leiterin des Kunstvereins Mannheim und Ehefrau von Franz Roh, Juliane Roh, schrieb eine bemerkenswerte Analyse zu Häussers Bildern im Jahre 1971/1972. Sie bezeichnete Häusser als einen »Meister der neuen Ding-Magie« und rief Assoziationen an den Begriff des »Magischen Realismus« hervor, den ihr Mann Franz Roh, Kunsthistoriker, Publizist und Künstler, 1925 zeitgleich zu F. G. Hartlaubs Begriff der »Neuen Sachlichkeit« etablieren wollte, wobei sich letzterer dann durchsetzte.
Ein Vortrag von Prof. Dr. Claude Sui