Schulhoff trifft Mozart

Welche Musik gehört in einen Salon? Sicherlich unterhaltsame, die zugleich höchsten Ansprüchen genügt! So wie Mozarts »Divertimento« Köchelverzeichnis 563 in Es-Dur, das er im Jahr 1788 für seinen Logenbruder Michael Puchberg schrieb. Mit diesem kunstvollen Kammermusikwerk half Mozart, die Gattung Streichtrio entscheidend aufzuwerten. 1789 nahm er es sogar mit auf Reisen: In Dresden organisierte er einen Kammermusiksalon, wo er das Stück zusammen mit einem Kantor an der Geige und dem Cellovirtuosen Anton Kraft, »so ganz hörbar executierte«, wie er mit Understatement an seine Frau schrieb.
Auch Zoltán Kodálys »Intermezzo für Streichtrio«, ein Frühwerk des 23-Jährigen, ist ein unterhaltsames Scherzo von einer Leichtigkeit und Frische, als ob es direkt aus den Quellen des ungarischen Volkslieds gespeist wäre. Der tragisch im deutschen Sammellager gestorbene Erwin Schulhoff wiederum ist der Jüngste der drei hier vertretenen Komponisten. Sein »Divertimento für Streichquartett«, Op. 14 ist ein Werk, das gleichermaßen von Vergangenheit und Zukunft zu träumen scheint. – Ein Brückenschlag durch die Jahrhunderte!

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