Von Wagner bis Varèse
Der 1821 in Potsdam geborene Hermann Helmholtz, ab 1883 sogar »von« Helmholtz, war ein bedeutender Mediziner und Physiker. Als Namensgeber zahlreicher Schulen, Hochschulen und der Helmholtz-Gemeinschaft (mit der der Musiksalon bereits vor Jahren kooperierte), ist er bis heute ein Begriff. Wer aber weiß, dass der Wissenschaftler auch ein großer Musikfreund und Hobby-Pianist war? Dass seine »Lehre von den Tonempfindungen« zahlreiche Komponisten inspiriert hat? Nicht nur sein Zeitgenosse Richard Wagner las die Schrift begierig, für die Avantgardisten Edgar Varèse und Charles Ives war sie der Schlüssel zu einer Modernität, die sich von traditionellen Wurzeln befreit. So kombiniert dieser Musiksalon unter der Leitung von Kapellmeister Jānis Liepiņš eine »unwahrscheinliche« Programmfolge, die – ausgehend von Zitaten Helmholtz‘ – das Siegfried-Idyll mit Varèses »Octandre« oder »Density 21.5« kontrastiert und den amerikanischen Exzentriker Ives mit seiner Musik für Streicher präsentiert.