Vorblick Filmseminar Werner Herzog: "Kaspar Hauser – Jeder für sich und Gott gegen alle"

Als Vorblick auf das 22. Mannheimer Filmseminar, das sich vom 17. bis 19. Januar mit Werner Herzog beschäftigt, läuft:
KASPAR HAUSER - JEDER FÜR SICH UND GOTT GEGEN ALLE
DEU 1974. R: Werner Herzog. D: Bruno S., Walter Ladengast, Brigitte Mira, Willy Semmelrogge, Alfred Edel, Enno Patalas. 109 Min. FSK: 12
Kaspar Hauser haust in einem Kellerverlies, isoliert von den Menschen. Eines Tages wird er hinausgeführt und in Nürnberg alleingelassen. Ein Lehrer rettet ihn davor, im Zirkus als Freak begafft zu werden, lehrt ihn Lesen und Schreiben, bringt ihm Religion, Musik und Logik bei.
Werner Herzog erzählt die Geschichte des rätselhaften Findlings Kaspar Hauser weitgehend nach den Überlieferungen des Volkstums, und dringt doch tief ein in eine höhere Realität des frühen 19. Jahrhunderts: Mit diesem wilden Menschen bricht ein Naturwesen in die von der Aufklärung geprägte Kulturgesellschaft ein. Als Hauptdarsteller fand Herzog den Berliner Straßenmusiker Bruno S., der mit seiner ganz eigenen, unvergesslichen Persönlichkeit den Film prägt. „Während bei Truffaut [in DER WOLFSJUNGE], trotz aller Einschränkungen, Optimismus vorherrschte, gibt Herzog dem pädagogischen Fortschrittsglauben keine Chance. Bei ihm vollzieht Erziehung sich als herzlose Dressur, die das Objekt zerstört zurücklässt. Der (ästhetisch vielfach betörende) Film liefert reichen Stoff für Diskussionen.“ (Jury der Evangelischen Filmarbeit, Dezember 1975).
Herzog verwendete den Filmtitel auch als Titel seiner 2022 erschienenen Memoiren.
Der Film läuft als Vorblick auf das 22. Mannheimer Filmseminar. Der Besuch dieses Films ist nicht in der Teilnahmegebühr des Filmseminars enthalten.

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