Der gelbe Klassiker aus Mannheim – aktuell in neuer Auflage

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    Rund zwanzig Redakteurinnen und Redakteure arbeiten in der Mannheimer Dudenredaktion, alles Germanisten. Wesentliche Grundlage ihrer Arbeit ist die Sprachkartei, in der sich über drei Millionen Sprachbelege befinden, und 500 Millionen elektronisch gespeicherte Datendokumente. Freie Mitarbeiter des Verlages durchforsten ständig etwa literarische Werke, Zeitungen, Versandhauskataloge, Prospekte, Wetter- und Sportberichte, selbst Kochrezepte werden ausgewertet. Ob Leihmutter, ätzend, Multimedia, Love-Parade – die Sprachkartei zeigt, welches neue Wortgut in Gebrauch ist und aus welchem Bereich es stammt.

    Weitere Informationen: www.duden.de

Duden neben Brockhaus und Meyers eine Marke des Verlages Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG

Billigflieger, Fotohandy, Ich-AG und Sars sind einige der 5.000 Wörter, die in den neuen Duden aufgenommen wurden. Die 23. und noch druckfrische Auflage ist mit 125.000 Stichwörtern der umfangreichste Rechtschreibduden, den es je gab, betont Dr. Matthias Wermke, Leiter der Duden-Redaktion. Dabei vermittelt der Brandneue auch den aktuellen Stand der reformierten Rechtschreibung.

Er ist das deutsche Volkswörterbuch schlechthin, ein fester Begriff im deutschen Sprachgebrauch. Dabei ist Duden neben Brockhaus und Meyers die dritte Marke unter dem Firmendach des Bibliographischen Instituts & F.A. Brockhaus AG. Gegründet wurde das Bibliographische Institut bereits 1826 in Gotha, kam später nach Leipzig, 1953 gelang es den Aktionären den Sitz des Unternehmens in die Bundesrepublik, nach Mannheim zu verlegen.

Dass es der Pädagoge Konrad Duden war, der dem ersten deutschen Orthographischen Wörterbuch seinen Namen gab, ist allgemein bekannt. Welch harte Kämpfe er auszufechten hatte, bis 1880 der 187 Seiten starke Urduden erschien, kann man sich – gerade aus aktueller Sicht – lebhaft vorstellen. Damals, in den 1870er Jahren, hatte das „Nebeneinander unterschiedlichster Regelwerke dazu geführt, dass die Schreibweisen nicht nur von Land zu Land, sondern sogar von Schule zu Schule, von Druckerei zu Druckerei und von Zeitung zu Zeitung sehr unterschiedlich waren“, berichtet die Chronik. Dem wollte Konrad Duden eine einheitliche deutsche Rechtschreibung entgegensetzen und stieß auf Widerstand – insbesondere bei Reichskanzler Bismarck. Dennoch machte sich der engagierte Rechtschreibreformer ans Werk und schrieb sein „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“. Nach zehn Jahren schaffte er den Durchbruch, zunächst in Deutschland und dann im gesamten deutschen Sprachraum.