Speicher7
Der ehemalige Notgetreidespeicher befindet sich in direkter Rheinuferlage an der Hauptanlegestelle der Flusskreuzfahrtschiffe. Die Revitalisierung umfasst eine umfangreiche energetische Sanierung bei gleichzeitig größtmöglichem Erhalt des industriellen Charakters. So wurde die raumprägende Bestandsstruktur ebenso erhalten, wie die Mehrzahl an Originaloberflächen. Die für die veränderte Nutzung notwendigen Einbauten stehen sauber ablesbar als Addition zum Bestand und dessen einzigartigen Raumgeometrien. Die Gebäudehülle ist mit Cortenstahl verkleidet und erfüllt sowohl die Erfordernisse an den Klimaschutz als auch den Wunsch, den Speicher weiterhin in seine Hafenumgebung einzufügen. Eine fassadenintegrierte Photovoltaikanlage versorgt die Wärmepumpe, die die Heiz-/Kühldecken, -wände und-böden temperiert. Das Wasser hierfür wird zwei Brunnen entnommen und über das ehemalige Pegelbauwerk wieder in den Rhein eingeleitet.
(Quelle: Beispielhaftes Bauen, Architektenkammer Baden-Württemberg, SCHMUCKER und PARTNER planungsgesellschaft mbH)
Beurteilung der Jury:
Die Transformation des Speichergebäudes setzt einen wichtigen, städtebaulichen Impuls zur Hafenentwicklung. Exponiert und repräsentativ zugleich präsentiert sich der markante Baukörper mit einer einzigartigen Beziehung zum Wasser. Eine interessante Nutzungsmischung und die Qualität der historischen Bausubstanz treffen hier in bemerkenswerter Weise aufeinander. Durch die mutige Revitalisierung ist ein weiterer Schritt zur Öffnung der Stadt zum Wasser hin gelungen.