Helvetia Versicherungen
Das siebengeschossige Gebäude ist kein Neubau, sondern das Ergebnis eines weitgehenden Umbaus. Das 1970 errichtete Haus wurde bis auf das Stahlbetonskelett reduziert, da auch im Inneren der Betriebsablauf völlig erneuert werden sollte.
Hatte der Vorgängerbau an der Hauptfassade noch Wandflächenteile zwischen die Fenster gespannt und an der Seitenfassade ein breites Wandfeld und Horizontalbänder aus Steinplatten aufgewiesen, so ist die neue Hülle ganz aus Glas gebildet.
Die Anzahl der Achsen reduzierte der in Berlin tätige Schweizer Architekt Alfred Grazioli von neun auf sechs, jeweils zwei sind zu einem Innenraum von ca. 5 m Breite zusammengefasst, was dem Maß der vorhandenen konstruktiven Stützfeldern entspricht. Der Fassade ist als zusätzliches Gestaltungsmittel ein Gestänge aus Chrom-Nickel-Stahl für die Jalousien vorgelegt. Diesem feinen vertikalen Gitter sind vorspringende horizontale Markisenkästen, die wie Gesimse wirken, als Gegengewicht beigegeben.
Die Klimatisierung der Räume erfolgt durch ein Sonnenschutzgerüst und durch leicht zu bedienende Kippfenster. Der Wegfall der Klimaanlage machte eine Abhängung der Decken unnötig, was sich positiv auf den Raumeindruck auswirkte. Das Äußere ist als transparenter Kubus ausgebildet.
(Quelle: Mannheim und seine Bauten Band 2)
Beurteilung der Jury:
Ein zeitloses Gebäude-Update eines 70er Jahre Baues aus den 90ern, das auch nach fast 20 Jahren noch „modern“ und großzügig wirkt. Ein gelungenes Beispiel für eine funktionsbetonte Ganzglasfassade im Büro- und Verwaltungsbau. Die bis zur Einbindung der Werbung durchdachte Fassade entwickelt einen eigenen, nüchtern-eleganten Charakter und dabei menschlichen Maßstab der dem Unternehmen gut zu Gesicht steht und angenehme Arbeitsplätze verspricht.