Die Stadt Mannheim hat nach Auflösung der Landeswohlfahrtsverbände in Baden- Württemberg im Jahre 2005 die Zuständigkeit für die Eingliederungshilfe für Menschen mit wesentlicher Behinderung übernommen. Obgleich wichtige Rahmenbedingungen bundes- und landesrechtlich vorgegeben sind, bieten sich uns damit bedeutende kommunale Gestaltungsmöglichkeiten, die wir zur Verbesserung der Teilhabe unserer Bürgerinnen und Bürger mit wesentlicher Behinderung nutzen möchten.
Ein ehemaliges Schwesternwohnheim mit Spitalnutzung aus dem 19. Jahrhundert in Innenstadtlage wird zu einer Jugendhilfeeinrichtung umgenutzt. Der große Vorzug der Umnutzung besteht darin, dass die Qualitäten des Bestandes sehr behutsam weiterentwickelt werden und bauliche Eingriffe auf ein Mindestmaß reduziert worden sind. Ein pädagogisches Programm, bei dem individuelle Qualitäten gefördert und geachtet werden, spiegelt sich im übertragenen Sinne auch im respektvollen Umgang mit dem Gebäudebestand wieder und führt so zu einem stimmigen und ganzheitlichen Ensemble.
Endlich war es soweit. Der große Tag der Abreise stand vor der Tür. Ich rückte meinem Traum, die Arbeitswelt und die Verwaltungsarbeit in der Türkei kennenzulernen, immer näher. Mein Name ist Saliha Tuğçe Tosun. Im Rahmen meines Dualen Studiums bei der Stadtverwaltung Mannheim hatte ich die Möglichkeit, ein Auslandssemester in einer der Partnerstädte Mannheims zu absolvieren. Das Zielland war für mich klar: Türkei. Mich als eine gebürtige Deutsche mit türkischen Wurzeln hatte schon immer abseits des ‘Urlaubsziels Türkei’ die Arbeitswelt und der Alltag in meinem Heimatland interessiert.
Die Neckarstadt-West kann auf eine rund 100-jährige Geschichte zurückblicken. Im Laufe der industriellen Entwicklung der Stadt Mannheim siedelten sich hauptsächlich Arbeiter und Kaufleute im Stadtteil an. Die Nähe zu Innenstadt und Hafen waren dabei ein wichtiger Einflussfaktor.