Wie der Feldhamster ausgewildert wird

Die Stadt Mannheim wildert jedes Jahr Feldhamster aus, die im Heidelberger Zoo gezüchtet werden. Dort besteht die Möglichkeit, den Feldhamster in einem speziellen Schaugehege zu beobachten. Der Biologe und Feldhamster-Experte Dr. Ulrich Weinhold und sein Team widmen sich seit 2004 der Aufgabe, etwa 170 Feldhamster pro Jahr großzuziehen. Nachdem die jungen Hamster den ersten Winter in der Zuchtstation verbracht haben, fahren Weinhold und sein Team sie zu den sogenannten Vertragsflächen in Mannheim. Auf diesen Flächen wird zum Beispiel die Kleeart Luzerne angebaut, die dem Feldhamster als Nahrung und als Schutz vor Feinden dient. Außerdem lassen die Landwirtinnen und Landwirte Getreidestreifen nach der Ernte stehen. Auch das gibt dem Feldhamster Deckung.

Bild 1: Die Zuchtstation im Heidelberger Zoo. Bild 2 und 3: Ein Feldhamster in der Zuchtstation. Bild 4: Ein Feldhamster in der Röhre, die als Hilfe für die Auswilderung dient. Bild 5 und 6: Der Feldhamster im vorgegrabenen Loch.

 

Für die Auswilderung wird ein kleines Gebiet mit einem Elektronetz eingezäunt, um die Feldhamster anfangs vor Landraubtieren wie Füchsen zu schützen. Außerdem wird als Starthilfe ein kleines Loch von 40 - 50 Zentimetern Tiefe vorgegraben, das die Feldhamster zu einem Bau erweitern können. Mithilfe einer Röhre leiten die Fachleute aus dem Zoo die Feldhamster aus ihrem Transportkäfig gezielt in die Löcher. Die Tiere werden tagsüber ausgesetzt, da so die vorgebohrten Löcher besser angenommen werden und die Feldhamster sich an die neue Umgebung gewöhnen können. Dadurch sinkt die Verlustrate deutlich. Willkommen in der Freiheit!

 

Der Tierfilmer und Abenteurer Andreas Kieling war bei einer Auswilderung dabei und hat den Anfang in einem Video festgehalten.