Schönau-Mitte im Bund-Länder Programm Soziale Stadt (SSP)
Die städtische Wohnungsbautochter GBG hat im Stadtteil Schönau einen Bestand von 1.167 Wohnungen. Ein Teil der Bebauung wurde in den Jahren zwischen 1939 und 1941 im Zuge eines Wohnungsbauprogramms hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg, zwischen 1952
und 1960, begann die systematische Bebauung im Rahmen jährlicher Bauprogramme.
Hierbei wurde ein Mix aus Geschosswohnbauten, zweigeschossigen Wohngebäuden, Punkthäusern, zweigeschossigen „Kettenhäusern“ und Einfamilienreihenhäusern hergestellt. Die anfänglichen Wohnungsbauprogramme wurden hauptsächlich zur Schaffung von Wohnraum für bestimmte Bevölkerungsgruppen aufgelegt, z. B. für Flüchtlingsumsiedler und Pendler.
Nachkriegsbauten entsprechen nicht mehr den Markterfordernissen
Bedingt durch die Wohnungsnot in der Nachkriegszeit wurden alle Wohnungen nur in einfachster Bauweise ohne Zentralheizung errichtet. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt weitgehend noch über Kohlebadeöfen oder Gas- und Elektrodurchlauferhitzer. Die heute gültigen Normen für Wärmeisolierung oder Schallschutz werden z. B. durch die noch einfach verglasten Holzfenster und die fehlende Wärmeisolierung nicht mehr eingehalten. Aufgrund der Verwendung einfacher Baumaterialien nach dem Zweiten Weltkrieg und des Alters der Gebäude weisen viele Anwesen eine hohe Abnutzung und einen starken Verschleiß auf. In den Geschosswohnbauten befinden sich ausschließlich nicht mehr marktgerechte Ein- und Zweizimmerwohnungen unter 50 m², die aufgrund des schlechten Zustandes und der mangelhaften Ausstattung häufig nur noch von einem sozial schwachen und problembehafteten Personenkreis angemietet werden. Die Zahl der Leerstände ist in den letzten Jahren stetig angestiegen.
Umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen sind erforderlich
Nicht alle Anwesen weisen die gleichen Mängel und Missstände auf. Insgesamt lassen sich folgende Maßnahmen aufführen, die kurz- und mittelfristig je nach Gebäudezustand erforderlich sind:
- Einbau von zentralen Heizungsanlagen
- Erneuerung der Bäder
- Instandsetzung von Fassadenputz inkl. Neuanstrich
- Neugestaltung der Eingangsbereiche (Türen und Vordächer)
- Teilerneuerung/Instandsetzung der Dacheindeckung
- Sanierung der Haussockel, Terrassen und Balkone
- Einbau von Kunststofffenstern mit Isolierverglasung
- Erneuerung der Fußböden
- Aufwertung der Treppenhäuser und Zusammenlegung von Wohnungen
Die Maßnahmen dienen dazu, langfristig den Wohnstandort Schönau-Mitte durch die Aufwertung der Bausubstanz, des Erscheinungsbildes und des Ausstattungsstandards nachhaltig zu verbessern und auch wieder für einkommensstärkere Familien attraktiv zu machen.
Einen weiteren Schwerpunkt der Maßnahme bildet der Abbruch von drei Gebäudeblöcken mit jeweils 64 Wohnungen , da die Voruntersuchungen gezeigt haben, dass der Umfang der
erforderlichen Sanierungsmaßnahmen bei diesen Gebäuden wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
Aufteilung in mehrere Bauabschnitte erforderlich
Aufgrund der Vielzahl der modernisierungsbedürftigen Wohnungen und des Umfangs der Modernisierungsmaßnahmen war eine Aufteilung in mehrere Bauabschnitte erforderlich. Schließlich müssen die zu modernisierenden Gebäude entmietet sein, bevor mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann.
Anpassung der Infrastruktureinrichtungen
Durch die Zusammenlegung von Wohnungen ist auch im Gebiet Schönau-Mitte verstärkt mit dem Zuzug von Familien mit Kindern zu rechnen. Daher wurden einige der infrastrukturellen Einrichtungen wie drei Tageseinrichtungen für Kinder, das Jugendhaus und ein Spielplatz entsprechend angepasst.
Die Modernisierung und Sanierung des Jugendhauses Schönau erstreckte sich im Wesentlichen auf die Abdichtung des Daches inkl. Dämmung, die teilweise Erneuerung von Fenstern und Türen, Bodenbelagsarbeiten, Anstricharbeiten in den Räumen und an der Fassade und die Sanierung der Wasser- Heizungs- und Strominstallationen.
Außerdem wurden die Kinderhäuser im Apenrader Weg, im Bromberger Baumgang und das Kinderhaus in der Johann.Schütte-Straße umfangreich saniert und modernisiert.
Ein im Gebiet liegender Kinderspielplatzes wurde durch Vergrößerung des Sandkastens und Einbau eines Spielhauses für Kleinkinder sowie Absicherung zur Straße durch Errichten eines Zaunes modernisiert.
Die Umgestaltung des Lena-Maurer-Platzes, dem als zentraler Platz des Stadtteils Schönau eine besondere Bedeutung zukommt wird im Rahmen eines breit angelegten Beteiligungsprozesses grundlegend umgestaltet und soll dabei auch passgenau auf die Bedürfnisse und Wünsche der Schönauer Bevölkerung zugeschnitten werden.