Stadtklimaanalyse 2010

Im Rahmen der Fortschreibung klimaökologischer Grundlagenkarten für das Stadtgebiet von Mannheim wurden mittels Lufttemperaturmessfahrten und Befliegungen die flächendeckenden Isothermenkarten und die IR-Thermalbilder von 1999 bzw. 2001 aktualisiert und unter dem Titel „Stadtklimaanalyse 2010“ veröffentlicht.

Zum ersten Male lagen die Schwerpunkte dabei auf dem Gebiet der Innenstadt und vor allem auf den Kasernenarealen. Zusammen mit den auf den Ergebnissen der Stadtklimaanalyse aufbauenden klimaökologischen Detailgutachten (ab 2010 bis heute), die sich meist mit aktuellen Planungsvorhaben im Stadtgebiet befassen, ist die Stadtklimaanalyse 2010 Teil des übergeordneten Mannheimer Stadtklimaatlas. Dieser bildet zukünftig die Klammer sämtlicher klimaökologischer Grundlagendaten und Gutachten.

Im Rahmen der Stadtklimaanalyse 2010 sind, auf der Basis einer Nutzungstypisierung, erstmals auch die bioklimatischen Umgebungsbedingungen bewertet worden. Zusammen mit der Klassifizierung der baulichen Nutzungstypen und Baustrukturen, fand dabei u.a. eine Bewertung der bioklimatischen Verhältnisse innerhalb der Bebauung statt. Nachdem jede Baustruktur einer thermischen Belastungszone zugeordnet wurde, erfolgte – durch Mittelbildung der Wertigkeiten Wärmepotenzial und Lufttemperaturverhältnisse – die Berechnung der bioklimatischen Belastung. Hierzu wurden auch die verschiedenen Kaltluftproduktionsarten ermittelt. So stellen beispielsweise gerade landwirtschaftlich genutzte Flächen und Grünflächen mit geringem Gehölzbestand hoch aktive Kaltluftentstehungsgebiete dar. Durch ihre geringe Oberflächenrauigkeit ist auch ihre Eignung als Kaltlufttransportbahn als sehr gut zu bewerten.

Darauf aufbauend wurde zum ersten Male überhaupt auch die Effektivität des thermischen Ausgleichsvermögens bewertet. Die Wertung fußt auf dem thermischen Ausgleichsvermögen und der Eignung der Freiflächen als Kaltlufttransportbahn.

Innovativ ist auch die Planungshinweiskarte, die versucht, die textlich beschriebenen Maßnahmen im Erläuterungsbericht in Piktogramme umzusetzen. Inhaltlich geht es dabei um folgende Ziele:

  • Freiraum bzw. Grünflächen sichern
  • Kälteinseln erhalten
  • Keine bauliche Nachverdichtung
  • Baugrenzen einhalten
  • Zusammenwachsen von Wärmeinseln verhindern
  • Freihalten von Ventilationsbahnen
  • Flächen mit städtebaulichem Entwicklungspotenzial
  • Entkernung von Blockinnenbereichen
  • Grünzug/Ventilationsbahn entwickeln

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