Mobilität in Städten - SrV
Die Stadt Mannheim nimmt seit 2008 regelmäßig im Abstand von 5 Jahren an der Studie „Mobilität in Städten – SrV“ teil. Die Befragung dient der Ermittlung von Mobilitätskennwerten der Mannheimer Wohnbevölkerung. Die Mobilitätsbefragung SrV gilt neben der „Mobilität in Deutschland“ (MiD) als eine der zwei standardisierten und bundesweit stattfindenden umfangreichen Erhebungen zum Verkehrsverhalten.
Hierzu führt die Technische Universität Dresden Befragungen privater Haushalte in Mannheim durch. Die Teilnehmenden werden über ein Zufallsverfahren aus dem Melderegister des Einwohnermeldeamts ausgewählt. Alle Datenschutzbestimmungen werden dabei eingehalten und die Daten anonymisiert ausgewertet.
Der Modal Split ist ein gutes Werkzeug in der Verkehrsentwicklungsplanung, um das Verkehrsverhalten der Mannheimerinnen und Mannheimer (Wohnbevölkerung) zu beschreiben und Veränderungen über einen Zeitverlauf festzustellen. Er stellt die prozentuale Verteilung des Verkehrsaufkommens (z.B. Wege) oder der Verkehrsleistung (Personenkilometer) differenziert nach den Verkehrsmitteln dar.
Ergebnisse SrV 2023
Im Binnenverkehr (Einwohner im Stadtgebiet) wurden im Jahr 2023 innerhalb Mannheims 70% aller Wege im Umweltverbund zurückgelegt. Dabei hat der Fußverkehr mit 38% den größten Anteil, 22% wurden mit dem Fahrrad zurückgelegt und 10% mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV). Der motorisierte Individualverkehr (MIV) hatte einen Anteil von 30 %. Neben den Aussagen zur Verkehrsmittelwahl enthält die Untersuchung viele weitere Aussagen zum Mobilitätsverhalten z.B. zu Verkehrszwecken, Reisezeiten und Fahrzeugausstattung und stellt somit eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung dar.
Die Ergebnisse der Befragung für das Jahr 2023 wurden für Mannheim in einem „Mobilitätssteckbrief“ zusammengefasst.
Im Jahr 2023 wurden ca. 2.000 Personen zu ihrem Verkehrsverhalten befragt. Diese Stichprobengröße erlaubt eine Unterscheidung zwischen Kernstadt (Innenstadt + angrenzende Stadtbezirke) und äußerer Stadtbezirke. Der Vergleich zeigt, dass die Bewohner der Kernstadt deutlich mehr Wege zu Fuß (44%) und mit dem Fahrrad (28%) zurücklegen. Der MIV stellt dort mit 18% einen deutlich geringeren Anteil. In den äußeren Stadtbezirken stellt der MIV mit 38% den größten Anteil dar, gefolgt vom Fußverkehr mit 34%. Der ÖV hat mit 10% in beiden Teilgebieten den selben Anteil.
Vergleicht man die Ergebnisse im Binnenverkehr mit den vorherigen Erhebungen ist ein Anstieg des Umweltverbundes erkennbar (vgl. Abbildung 2). Vor allem der Anteil, der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege, hat deutlich zugenommen. Während der Fußverkehr und der Radverkehr zugenommen haben, ist beim ÖV ein Rückgang seit der letzten Erhebung 2018 erkennbar. Eine plausible Erklärung können in einem tatsächlich geänderten Nutzungsverhalten liegen, das auf geänderte Rahmenbedingungen und Gelegenheitsstrukturen zurückzuführen ist. Die Ausweitung von Homeoffice und Mobilem Arbeiten verringert die Anzahl der Arbeitswege insgesamt. Insbesondere bei mittleren und langen Wegen könnten dadurch Wege entfallen sein. Andererseits stieg das Bedürfnis kleiner Spaziergänge, um „überhaupt mal aus dem Haus zu kommen“. Die Corona-Pandemie hat grundsätzlich die Option des Zufußgehens aus verschiedenen Gründen wieder mehr ins Mobilitätsbewusstsein gerückt.
In der Erhebung 2023 wurde erstmals abgefragt wer sich am Befragungstag ganztägig im Homeoffice befand und dadurch an diesem Tag keinen Arbeitsweg hatte. Der Anteil der Berufstätigen ganztägig im Homeoffice betrug 17,5%.