Jetbag B und C
Städtebau und Architektur
Die zwei Baufelder, die für die beiden Baugemeinschaften reserviert wurden, sind entsprechend dem Gestaltungsplan und den Vorgaben des Bebauungsplans als Reihen- bzw. Kettenhäuser bebaut worden. Die Satteldächer mit Firstrichtung parallel zu den Erschließungsstraßen verleihen der Baugemeinschaft ihr unverwechselbares Erscheinungsbild und Identität. Gereihte winkelförmige eingeschossige Flachbauten bilden eine durchgehende Straßenfront, die in den Obergeschossen durch schmale holzverkleidete Baukörper, die "Jetbags", rhytmisiert wird. Die "Jetbags" nutzen die volle 15 m Tiefe des Baufeldes aus und sind somit tiefer als die Flachbauten im Erdgeschoss. Sie überragen diese zu beiden Seiten und überdachen dabei sowohl den Eingang als auch den Sitzplatz im Freien. Die architektonische Gestaltung macht alle Hauseinheiten von außen gut ablesbar.
Orientierung
Alle Häuser sind gleich orientiert. Die Gärten und halboffenen Höfe liegen im Südosten/Südwesten während die Nebenräume, wie z.B. der Abstellraum (Kellerzusatzraum), Wäschekammer, Fahrradabstellraum und ggf. Garage oder Carport im Nordosten an der Erschließungsstraße untergebracht sind.
Erschließung
Die Häuser werden jeweils von der Erschließungsstraße erschlossen, was zu einer Differenzierung, der sonst gleichen Baukörper, beiträgt. Die Häuserzeile B wird, aufgrund ihrer Lage über einen Gartenhof erschlossen. Die Häuserzeile C liegt mit ihrer nordöstlichen Front direkt auf der Linie des vorgegebenen Baufeldes. Die Jetbags dieser Zeile überragen das Baufeld um 1,50 m. Hierdurch kann für diese Zeile das Maximum der sonnigen Südseite gewonnen werden. Die Häuserzeile C wird von der Erschließungsstraße im Nordosten der Zeile erschlossen. Über die Erschließungsstraße erfolgt die Müllabfuhr.
Parken
Insgesamt sind 1,5 Stellplätze pro Haus nachgewiesen. Alle weiteren notwendigen Stellplätze befinden sich in den Carports/Pergolen beidseitig der Gemeinschaftsfläche, "Grüne Mitte".
Gemeinschaftsflächen
Zwischen den beiden Häuserzeilen B und C liegt die gemeinsame "Grüne Mitte" als Sondereigentum allen Häusern zugeordnet, dort können soziale Kontakte gepflegt werden, aber auch gemeinsam gespielt und gemeinsam erholt werden. Alle angrenzenden Häuser dieser Zeilen verfügen über direkten Zugang zu der Gemeinschaftsfläche. An der westlichen Seite wird die Gemeinschaftsfläche über einen Fußweg von Norden nach Süden erschlossen.
Wohnqualität
Im Erdgeschoß liegen jeweils Entree, Küche, Essen und Wohnen, die Anordnung der Bereiche lässt sich nach Wohnwunsch variieren. Die Obergeschosse können ebenfalls individuell gestaltet werden, z.B. durch eine unterschiedliche Anordnung von Terrassen, Loggien und/oder Lichthöfen bis hin zu einem innenliegenden Atrium (Luftraum), Außerdem besteht z.B. die Möglichkeit eine Ankleide bei dem Elternschlafzimmer anzuordnen oder beispielsweise eine innenliegende Loggia dem Badezimmer anzugliedern, über die das Bad dann auch belichtet und belüftet wird. Wer auf einen Keller verzichten möchte, kann dafür Kellerersatzräume in den nördlichen Raumzonen nutzen. Durch die bereits abgeschlossene Bodenuntersuchung wurde die Notwendigkeit einer Tiefgründung ermittelt, die den Einbau eines Kellers aber sinnvoll macht.
Belegung
Bei der Zielgruppe handelt es sich um eine bunte Mischung aus jungen Familien, die sich in Familienplanung befinden oder die bereits Kinder haben, Einzelpersonen und Paaren, die sich den Traum vom freistehenden Einzelhaus oder Doppelhaus in einer Gemeinschaft erfüllt haben. Das Ziel ist es im Rahmen einer Baugruppe von Gleichgesinnten Synergieeffekte zu nutzen, um Kosten zu sparen. Das Projekt ist außerdem langfristig auf ein harmonisches Miteinander in selbstgewählter Nachbarschaft ausgelegt.
Ökologie
Ökologische Ziele wie z.B. eine möglichst geringe Versiegelung von Flächen, gesunde, unbedenkliche Baustoffe und begrünte Flachdächer sind eine Selbstverständlichkeit. Die Häuser wurden mit einer dezentralen Wärmeversorgung, als Holzpelletanlage bzw. mittels einer Luft - Wasser - Wärmepumpe ausgerüstet. Darüber hinaus gibt es Anregungen und Vorschläge wie z.B. die Möglichkeit der Regenwassernutzung zur Gartenbewässerung, sowie der Unterstützung der Warmwasserbereitung durch Solarkollektoren oder durch den Einbau von wassergeführten Schwedenöfen.
Was hiervon zusätzlich realisiert werden kann und welche Kombinationen letztendlich sinnvoll sind wird sich im Laufe der weiteren Planung und der Kostenentwicklung zeigen. Auf jeden Fall soll ein in sich schlüssiges Energiekonzept aus zumindest einigen dieser Maßnahmen in Verbindung mit einer hohen Wärmedämmung und Solarenergienutzung zur Ausführung kommen.
Angestrebt werden derzeit Gebäude in KfW-förderfähiger Niedrigenergiebauweise (EH 85) mit hohem ökologischem Standard und innovativem Energiekonzept. Die Hauptkomponente hierfür ist die massive Grundbauweise in Kombination mit einer sehr guten gedämmten, luftdichten und wärmebrückenfeien Gebäudehülle. Nach Wunsch und bei Bedarf können die Gebäude auch als Passivhaus ausgebildet werden.
Kosten
Trotzt der hohen Qualität und des ambitionierten von der Norm abweichenden Konzeptes sind bezahlbare Gebäude entstanden.