Nachhaltigkeitsziel Nr. 12
Konsumbewusste Frauen!? Wie geht so was?
Ziel Nr. 12: Für nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sorgen.
Moderatorinnen:
Silvana Kraka, Leiterin der Theaterakademie Mannheim, Regisseurin und Schauspielpädagogin
Dr. Susanne Wichert, Direktorin der Reiss-Engelhorn-Museen
Gastredner*innen:
Markus Artur Fuchs, Gründungsgesellschafter des enorm-Magazins »Zukunft fängt bei Dir an« und Geschäftsführer der Agentur KontextKommunikation mit Sitz in Heidelberg und Berlin
Eduard Justus, Eddie's Unverpackt Mannheim
Stefanie Heß, Sprecherin des Ortsverbands Neckarstadt von Bündnis 90 / Die Grünen und für diese Bezirksbeirätin (Sprecherin) im Bezirksbeirat Neckarstadt-Ost
Susanne Kammer, Leiterin der Geschäftsstelle des Eine-Welt-Forums Mannheim e.V.
Katharina von der Kaus, Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), Office Heidelberg
Agnes Schönfelder, Geschäftsführerin der Klimaschutzagentur
Catja Schulze, ehrenamtliche Leiterin des Oxfam-Shops Mannheim
Anja Stephan, eine-welt-laden am Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium Mannheim
Thesen der Gastredner*innen
Markus Artur Fuchs
„‚Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen.‘ (Siddhartha Gautama Buddha, Begründer des Buddhismus) ‒ So können wir heute vor allem unseren Kindern Vorbild sein, bewusst strategisch zu konsumieren und verantwortungsvoll mit den Ressourcen der Erde und des Alls umzugehen.“
Stefanie Heß
„Die Macht von Konsument*innen durch Kaufentscheidungen ist unbestritten groß. Um diese Macht verantwortungsvoll wahrnehmen zu können, hat der Staat die Pflicht, zu unterstützen, damit verantwortliche Konsumscheidungen getroffen werden können. Und es entlässt den Staat außerdem nicht aus seiner Verantwortung, durch Gesetze und letztendlich durch Steuern regulierend einzugreifen. Es gibt kein endloses Wachstum.“
Susanne Kammer
„Wichtig wäre mir für die Diskussion, dass wir nicht nur über individuelles Konsumverhalten sprechen, sondern auch Themen wie Unternehmensverantwortung und gesetzliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Produktion in den Blick nehmen. Ich würde gerne den Standpunkt einbringen, dass die Verantwortung für katastrophale Produktionsbedingungen nicht allein bei den Konsument*innen abgeladen werden sollte und die Probleme auch nicht allein durch einen ‚anderen Einkauf‘ gelöst werden können. Das eigene Konsumverhalten kritisch zu reflektieren, halte ich nichtsdestoweniger für wichtig, um ein Bewusstsein für die katastrophalen Folgen unseres Überkonsums für Umwelt und Menschenrechte weltweit zu schaffen und persönliche Verhaltensmuster zu ändern. Dies kann auch heißen, mehr zu reparieren, zu tauschen, wiederzuverwenden oder sich politisch zu engagieren ‒ muss also nicht unbedingt an die Möglichkeit gebunden sein, sich Nachhaltigkeit ‚leisten zu können‘.“
Agnes Schönfelder
„Unser Planet erstickt in Plastikmüll. Geht es so weiter, ist 2050 mehr Plastik als Fisch im Meer. Es ist gut, dass endlich etwas geschieht. Der Vorstoß der EU mit Einwegplastik-Verkaufsverboten ist kein Eingriff in die Freiheit der Verbraucher, wie behauptet, er schützt unsere Umwelt und damit unsere Gesundheit.“
Catja Schulze
„Unser derzeitiger Lebensstil übersteigt die Regenerationsfähigkeit der Erde. Deshalb müssen wir unsere Gewohnheiten und Konsummuster hinterfragen.“
Forderungen
- Frauen müssen STOPP zum Konsumdruck sagen. Wir brauchen solidarische Verhaltensmuster untereinander, um den Konsumdruck aufzulösen.
- Da Frauen ca. 80 % der Kaufentscheidungen treffen, können sie über bewusste Entscheidungen Eigenverantwortung im Konsum übernehmen und damit Vorbildfunktion, z. B. für junge Menschen, ausüben.
- Subventionen müssen sich an Nachhaltigkeitskriterien orientieren.
- Die Stadt sollte Einzelhändler*innen, die nachhaltig produzierte Waren anbieten oder nachhaltige Konzepte vertreten, unterstützen und fördern (Stichwort: Mieten in der Innenstadt).
Impuls des Mannheimer Stadtensembles – Impressionen