Splittmulch auf öffentlichen Grünflächen
Bestimmte öffentliche Grünflächen werden mit Splitt abgedeckt. Viele Menschen fragen sich: Ist das erlaubt? Denn Schottergärten sind verboten, und zwar aus gutem Grund.
Verbot von Schottergärten schützt Klima und Artenvielfalt
Schottergärten sind nach § 21a Naturschutzgesetz (NatSchG) des Landes Baden-Württemberg verboten. Denn wer einen Schottergarten anlegt, schafft eine Fläche voller Stein, wo sonst Pflanzen wachsen könnten. Eine unterirdische Plane soll dafür sorgen, dass keine Pflanzen zwischen den Steinen aufwachsen. Somit bieten Schottergärten kaum Lebensraum für Tiere. Auch für das Klima sind sie von Nachteil, denn sie heizen sich im Sommer auf und geben die Wärme an ihre Umgebung ab.
Warum mulcht die Stadt Grünflächen mit Splitt ab?
Der Stadtraumservice Mannheim verwendet eine Abdeckung aus Splitt für Flächen, auf denen ökologisch hochwertige Staudenmischungen wachsen. Der Splittmulch hilft den Stauden, gut zu gedeihen.
Wie unterscheidet sich Splittmulch von Schotterungen?
Ein Mulchbelag aus Stein hilft Pflanzen, sich auf der Fläche auszubreiten. Anders als bei Schottergärten wird keine unterirdische Plane verwendet. Die insektenfreundlichen Stauden, die in dem Splittmulch gedeihen, fördern die Artenvielfalt. Sobald sie groß sind, speichern sie Feuchtigkeit, die sie an heißen Tagen durch Verdunstung an die Luft abgeben. Somit kühlen sie ihre Umgebung ab und tragen zu einem guten Mikroklima bei.
Von dem Splitt ist nach ein paar Jahren nicht mehr viel zu sehen
Ist die Pflanzung noch ganz neu, sieht man viel Splitt und wenig Grün. Doch das ändert sich mit der Zeit: Die Stauden werden von Jahr zu Jahr größer. Nach ein paar Jahren sind sie so dicht, dass von dem Splitt nicht mehr viel zu sehen ist. Die Bilder zeigen den Gontardplatz kurz nach der Bepflanzung im Mai 2014 und zwei Jahre später: Eine blühende Oase der Artenvielfalt ist entstanden.
Ist das mit dem Splittmulch ökologisch?
Ja, denn anders als Schotterungen dient Splittmulch dem Wachstum von Pflanzen. Gerade die Stauden im öffentlichen Raum, die den Splittmulch brauchen, erfüllen wichtige ökologische Funktionen. Sie bieten vielen kleinen Lebewesen Nahrung und einen Lebensraum. Was zunächst aussehen mag wie eine lebensfeindliche Steinwüste, entwickelt sich zu einer Oase der Artenvielfalt, in der es nur so summt, brummt, kreucht und fleucht. Und: Die Stauden sehen das ganze Jahr über toll aus.
Es gibt auch Rindenmulch. Warum muss es Stein sein?
Im öffentlichen Grün sind viele Standorte der prallen Sonne ausgesetzt. Hier siedelt der Stadtraumservice bewusst ökologisch hochwertige Stauden an, die mit Hitze und Trockenheit gut zurechtkommen. Diese Pflanzen brauchen einen mageren Boden, sie vertragen nicht zu viele Nährstoffe. In organischem Mulch wie zum Beispiel Rindenmulch würden sie sich nicht wohlfühlen.
Splittmulch schützt die Stauden ideal:
- Er bringt keine zusätzlichen Nährstoffe in den Boden ein
- Er schützt den Boden vor dem Austrocknen
- Er wirkt temperatur-ausgleichend
- Er unterstützt beim Zurückdrängen unerwünschter Kräuter
- Städtische Grünpflegekräfte können die Pflanzung auch bei regennassem Boden betreten, ohne ihn zu verdichten.