Wie Kinder ihre Stadt verändern würden – wenn sie im Gemeinderat wären
Insgesamt 21 Mannheimer Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren schlüpften am 29. und 30. Oktober in die Rollen der Mitglieder des Gemeinderates. Sie erarbeiteten in drei Fraktionen für sie wichtige Themen wie Klimaschutz, Verkehr, Freizeit und soziale Gerechtigkeit. Am Ende hatte jede Fraktion drei konkrete Anträge formuliert. Im anschließenden „Hauptausschuss“ wurde Rosa als „Erste Bürgermeisterin“, Tarek und Raphael jeweils als Bürgermeister gewählt.
Das Planspiel „Wenn ich im Gemeinderat wäre…“ lädt im Rahmen der Agenda-Aktion Mannheimer Kinder dazu ein, in die Rolle eines Gemeinderatsmitglieds zu schlüpfen und aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt mitzuwirken. Es war ein besonderes Ereignis für die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Der Oberbürgermeister nahm an der Kinder-Gemeinderatssitzung im Ratssaal teil, verfolgte die Diskussionen und nahm die Ergebnisse der Abstimmungen persönlich entgegen.
„Seit zwei Jahrzehnten bietet dieses Planspiel Kindern eine schöne Möglichkeit, hautnah mitzuerleben, welche Aufgaben ein Gemeinderatsmitglied hat und wie die Arbeit in einem solchen Gremium aussieht“, betonte der Oberbürgermeister. „Diese Möglichkeit zeigt den Kindern, wie Kommunalpolitik in Mannheim abläuft und welche Herausforderungen sie mit sich bringen kann. Sie lernen dadurch, was Demokratie bedeutet, und warum sie so wichtig ist.“ Besonders beeindruckt hat ihn die Sitzungsdisziplin und die vielen Tagesordnungspunkte: „Eure Tagesordnung könnte auch von unserem echten Gemeinderat sein, so nah seid ihr an ihren Themen dran“.
Rosa, die Erste Bürgermeisterin, leitete gemeinsam mit Tarek und Raphael die Sitzung engagiert und souverän. Die Diskussionen zu den neun verschiedenen Anträgen waren intensiv und vielfältig. Dabei wurde den Kindern schnell bewusst, dass es gar nicht so einfach ist, alle Aspekte eines Themas zu berücksichtigen. Besonders bei Themen wie die Schaffung von neuen Bolzplätzen oder der Sanierung und dem Ausbau von Fahrradwegen gab es abwechslungsreiche Diskussionen, was es nicht einfach machte zu einer mehrheitsfähigen Lösung zu kommen. Nicht alles ging durch. Dennoch gelang es den jungen Nachwuchspolitiker*innen bei den meisten Anträgen eine Mehrheit zu finden, so beispielsweise beim Thema Tierschutz, der Einrichtung von Nichtraucherzonen in der Innenstadt, der Schaffung von mehr Grün oder bei Unterstützungsangeboten für hilfsbedürftige Menschen. Auch soll die Stadt nach dem Willen die Kinder bunter und fahrradfreundlicher werden.
Das Planspiel „Wenn ich im Gemeinderat wäre …“ ist eine Gemeinschaftsaktion des Fachbereichs Demokratie und Strategie, Team Bürgerschaft und Beteiligung, in Kooperation mit verschiedenen Fraktionen des Mannheimer Gemeinderats. Mannheim als kinderfreundliche Kommune setzt damit nicht nur die UN-Kinderrechtskonvention aktiv um, sondern sendet ein klares Signal: Kinderfreundlichkeit ist ein zentraler Bestandteil der Stadtpolitik.
Das Angebot im Rahmen der Politischen Bildung junger Menschen ist fester Bestandteil der Agenda Aktion für Kinder. Demokratie wird hier hautnah erlebt und damit zahlt das Angebot unmittelbar auf das Leitbild Mannheim² 2030 ein.