KZ-Gedenkstätte Sandhofen
In mehreren Kellerräumen der heutigen Gustav-Wiederkehr-Schule in Mannheim-Sandhofen ist seit dem 12.11.1990 eine Dauerausstellung eingerichtet, die nach vorheriger Anmeldung von Schulklassen, Gruppen und Einzelpersonen besucht werden kann. (Regelmäßige Öffnung: Jeden 3. Sonntag im Monat, 14 bis 17 Uhr. Weitere Besichtigungstermine sind der Homepage des Vereins KZ-Gedenkstätte Sandhofen e.V. zu entnehmen)
Die KZ-Gedenkstätte Sandhofen erinnert an das Außenlager des KZ Natzweiler, das hier im Herbst 1944 eingerichtet worden war. Es diente zur Unterbringung von KZ-Häftlingen, die für Daimler-Benz Mannheim arbeiten mussten. Es ist die erste Gedenkstätte für eines der Natzweiler-Außenlager in Deutschland und Frankreich. Bei dem Sandhofer Außenlager handelt es sich um ein Lager der Endphase des NS-Staats - es war ein Hungerlager. Hier litten 1.070 Menschen; nahezu alle waren polnische Männer und Jugendliche, die während des Warschauer Aufstands im Sommer 1944 aus ihrer Heimatstadt verschleppt worden waren. Bemerkenswert ist die Lage dieses KZ-Außenlagers mitten in einem Wohngebiet. Außergewöhnlich ist auch, dass es sich in einer Schule befand.
Trägerschaft und Betreuung der Gedenkstätte obliegen dem 1991 gegründeten Verein „KZ-Gedenkstätte Sandhofen e.V.”. Er hat sich zum Ziel gesetzt, den Kontakt zu ehemaligen Häftlingen des KZ-Außenlagers Mannheim-Sandhofen zu pflegen. Der Verein setzt sich darüber hinaus dafür ein, die Erinnerung an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, an Verfolgung und Widerstand in Mannheim wachzuhalten und tritt rechtsradikalen und rassistischen Bestrebungen und entsprechendem Gedankengut entgegen.
Der Stadtjugendring Mannheim e.V., auf dessen Initiative die Gedenkstätte 1990 errichtet wurde, ist ebenso wie das Stadtarchiv Mannheim - Institut für Stadtgeschichte fester Teil der KZ-Gedenkstätte: Die Geschäftsführung des Vereins liegt beim Stadtjugendring (Kontakt: Karin Heinelt, 0621-3385611), das Stadtarchiv übernimmt die organisatorische und wissenschaftliche Betreuung.