Modell Räumliche Ordnung (MRO)
Das Modell Räumliche Ordnung (MRO) ist das integrierte räumliche Stadtentwicklungskonzept der Stadt Mannheim. 1992 zum ersten Mal erarbeitet und 1998 fortgeschrieben, bildete das MRO seitdem einen stabilen Rahmen, um räumliche Entwicklungen in der Stadt Mannheim zu steuern. Zurzeit wird das MRO fortgeschrieben, um auf die Herausforderungen räumlicher Entwicklung in der Innenentwicklung und den Klimawandel auf der gesamtstädtischen Ebene zu reagieren.
Schon das MRO von 1992 benennt die „zur Neige gehenden Reserven an bebaubarem Boden“ als die zentrale Herausforderung der räumlichen Stadtentwicklung. Anders als zu jener Zeit sind heute jedoch die militärischen Konversionsflächen weitestgehend entwickelt und stehen nicht mehr als Potenziale zur Verfügung. Die Nachfrage an Flächen bleibt jedoch hoch.
Die Bevölkerung der Stadt Mannheim wird bis 2042 um voraussichtlich 3,7% auf dann insgesamt ca. 338.000 Einwohner*innen wachsen. Die steigende Zahl an Einwohner*innen zieht verschiedene Fragestellungen nach sich. Insbesondere wird zu überlegen sein, wie mit dem unverändert großen Nachfragedruck in Bezug auf Wohnen aber auch Gewerbe im Kontext der Flächenknappheit umgegangen werden soll.
Wohn- und Lebensqualität werden jedoch erst durch ein grünes Umfeld erreicht. Urbanes Grün und qualitativ hochwertige Freiräume fördern die Erholung, Naturerfahrung und gesellschaftliche Teilhabe. Zum Erhalt der Biodiversität, des Klimaschutzes und der Klimaanpassung gewinnt der blau-grüne Freiraum immer mehr an Bedeutung und muss entsprechend geschützt und weiterentwickelt werden.
Diese unterschiedlichen Ansprüche an den Raum erzeugen Flächennutzungskonflikte, die im Modell Räumliche Ordnung dargestellt und abgewogen werden. Das MRO entwickelt ein räumliches Leitbild für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung und strategische Positionierung des Oberzentrum Mannheims. Nachgelagert werden konkrete Stadtentwicklungsprojekte vom MRO abgeleitet.
Die zweistufige Fortschreibung des Modell Räumliche Ordnung gliedert sich in Analysephase und Konzeptphase. Mit der Analysebroschüre von 2021 endete die Analysephase (siehe auch Beschlussvorlagen V456/2019 und V028/2021). Ende 2021 hat der Ausschuss für Umwelt und Technik die Verwaltung beauftragt, die Konzeptphase gemäß Prozessdesign zu beginnen (siehe auch Beschlussvorlage V470/2021).
Gemeinsam mit der beauftragten Bürogemeinschaft wurde entsprechend des Prozessdesigns Entwicklungsszenarien als erste Diskussionsgrundlage erarbeitet und am 20.07.2022 im 1. Stadtgespräch mit Akteuren der Stadtentwicklung vorgestellt und diskutiert (siehe auch Informationsvorlage zum Versand V651/2022).
Am 04.04.2023 führte der Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung ein 2. Stadtgespräch durch: Es wurde der aktuelle Arbeitsstand für das neue Modell Räumliche Ordnung präsentiert und diskutiert. Die vorgestellte Grundstruktur, bestehend aus Querschnittsthemen, Stadtsegmenten und Gesamtbild fand beim Stadtgespräch grundsätzlich positives Echo (siehe auch Informationsvorlage zum Versand V297/2023).
Am 17.04.2024 wurden zum 3. Stadtgespräch die Weiterbearbeitung der Bausteine Stadtsegmente und Gesamtbild vorgestellt und diskutiert (siehe auch Informationsvorlage zum Versand V350/2024).