Barrikade nahe der „Rheinlust“

Am 26. April 1848 versperrt eine eilig aus Brettern und Mobiliar zusammengeworfene Barrikade den Zugang zur Rheinbrücke. Hinter den Bäumen verschanzte Freischärler liefern sich nahe der Gastwirtschaft zur „Rheinlust“ einen lebhaften Schusswechsel mit den jenseits des Stroms postierten bayerischen Soldaten, von denen einer dabei ums Leben kommt. Militärisch gesehen, ist dieses spontane Scharmützel unbedeutend. Eine erfolgreichere Maßnahme ist dagegen, dass wenige Tage später einige der 43 Pontons der Schiffsbrücke abgefahren werden und damit der Zugang zur Stadt vom linken Rheinufer unmöglich wird.

In der seit 1837 bestehenden Gastwirtschaft zur „Rheinlust“ betreibt der Abenteurer und Geschäftsmann Joseph Richard-Janillon (1798-1873) neben einem beliebten Ausflugslokal für die bessere Gesellschaft auch eine im Rhein schwimmende, aus Holz konstruierte Badeanstalt. Mit diesem Angebot kann er sich auf den Arzt Franz Anton Mai berufen, der den Mannheimern schon im ausgehenden 18. Jahrhundert das Bad im Rhein aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen empfiehlt. Seitdem entstehen an geschützten Stellen des Rheins die ersten Fluss-Schwimmbäder.
 

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