Zeichnungsakademie, Peter Anton von Verschaffelt
Die Zeichnungsakademie wird 1756-1758 nach Plänen ihres späteren Direktors Peter Anton von Verschaffelt errichtet. Ihre feierliche Eröffnung und die geregelte Aufnahme des Lehrbetriebs erfolgen aber erst am 4. November 1769. Berühmt ist die Anstalt vor allem durch ihren Antikensaal: Kurfürst Karl Theodor (1724-1799) regt an, alte Gipsstatuen aus seinen Schlössern zu sammeln sowie Abgüsse in Italien fertigen zu lassen und sie den Studierenden als Studienmaterial zur Verfügung zu stellen. Daraus entsteht ab 1767 die zu ihrer Zeit bedeutendste Skulpturensammlung Europas, die viele Besucher anlockt. Einer der berühmtesten Gäste ist der junge Johann Wolfgang von Goethe, der hier 1769 zum ersten Mal antiken Statuen gegenüber steht – ein Eindruck, der ihn für sein ganzes Leben prägen wird. Die Zeichnungsakademie, zuletzt von dem Bildhauer Peter Lamine (1737-1817) geleitet, wird 1804 geschlossen. Im Jahre 1808 wird das Gebäude versteigert und beherbergt zunächst eine Zigarrenfabrik, später bis zu seiner Zerstörung im 2. Weltkrieg Teile der Stadtverwaltung.