Grünanlage F7 - Vernichtung und Neubeginn der jüdischen Gemeinde

Unter dem Druck des NS-Regimes sehen sich bis 1939 mehr als zwei Drittel der rund 6 500 Mitglieder von Badens größter jüdischer Gemeinde zum Verlassen ihrer Heimat gezwungen. Manche geraten im 2. Weltkrieg in ihren Zufluchtsländern in die Hände der deutschen Verfolger. Am 22. Oktober 1940 werden rund 2 000 Juden aus Mannheim mit ihren Leidensgenossen aus Baden und der Pfalz ins unbesetzte Frankreich abgeschoben und in das Internierungslager Gurs gebracht. Einige überleben die Haftbedingungen im Winter 1940/41 nicht. Die meisten werden ab 1942 nach Auschwitz verschleppt und ermordet. Die wenigen in Mannheim zurückgebliebenen Juden werden ab 1942 in die Vernichtungslager des Ostens deportiert. Insgesamt kommen mehr als 2 250 jüdische Menschen aus Mannheim durch die NS-Verfolgung um. 47 Rückkehrer des letzten Transports nach Theresienstadt gründen mit den wenigen in Mannheim untergetaucht Überlebenden und einigen „displaced persons“ im Oktober 1945 wieder eine jüdische Gemeinde. Gemeindezentrum und Synagoge befinden sich zunächst im ehemaligen jüdischen Waisenhaus in R 7, 24, dann in der Maximilianstraße 6 in der Oststadt. 1987 kehrt die jüdische Gemeinde mit dem Neubau in F 3 ins Zentrum der Stadt zurück.
 

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