Kirchenunion von 1821

Calvinistische Franzosen bzw. reformierten Wallonen bilden mit den reformierten Deutschen bis zur Stadtzerstörung von 1689 die größte religiöse Gruppe in der Stadt. Daneben gibt es auch lutherische und katholische Minderheiten. Im 18. Jahrhundert verlieren die Protestanten in Mannheim zusehends an Bedeutung. Neben der stärkeren Förderung der Katholiken durch die seit 1685 regierenden katholischen Kurfürsten aus dem Haus Pfalz-Neuburg trägt dazu auch die Zersplitterung in drei Gemeinden – lutherisch, deutsch-reformiert und französisch-reformiert – bei. Nach der Zerstörung der reformierten Doppelkirche 1795 bieten die Lutheraner den beiden anderen Konfessionen für einige Jahre Unterschlupf in der Trinitatiskirche. Diese Erfahrung macht die Mannheimer Gemeinden zu Schrittmachern der badischen Kirchenunion. 1817 unterschreiben 307 lutherische und 287 reformierte Mannheimer Familienväter auch im Namen ihrer Angehörigen eine Resolution, in welcher der Wunsch nach der Vereinigung der beiden Kirchen geäußert wird. Diese Initiative springt auf andere badische Städte über. Aus ihr geht schließlich 1821 die Vereinigte evangelisch-protestantische Kirche in Baden hervor.
 

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