Max-Grünewald-Platz - Hauptsynagoge
Auf dem Quadrat F 2 befindet sich seit dem 17. Jahrhundert eine Synagoge, die jedoch zusammen mit der Stadt 1689 zerstört wird. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird in F 2 ein Nachfolgebau errichtet. Den Bedürfnissen der gewachsenen Gemeinde reicht diese Synagoge Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr aus. Sie wird 1851 abgebrochen und an ihrer Stelle bis 1855 ein repräsentativer Neubau erstellt. Die neue Hauptsynagoge ist eng verbunden mit der Durchsetzung des religiösen Liberalismus, der von Rabbiner Moses Präger (1818-1861) repräsentiert wird. Daneben wird die Lemle-Moses-Klaus in F 1 zum Zentrum der Orthodoxen. Sie zählt zu den Klausstiftungen des 18. Jahrhunderts, als die Hoffaktoren Lemle Moses Reinganum (um 1666-1724), Michael May (um 1680-1737) und Elias Hayum (gest. 1766) verschiedene Lehrhäuser zum vertieften Studium von Thora und Talmud errichten lassen. Am frühen Morgen des 10. November 1938 dringen SA-Angehörige in die Hauptsynagoge ein, zerstören die Inneneinrichtung, legen eine Sprengladung und stecken das Gebäude in Brand. Auch die Klaus wird beschädigt, kann aber wieder hergerichtet werden und dient der Gemeinde bis zur Deportation nach Gurs im Oktober 1940 als Sitz der Verwaltung, zu Gottesdiensten sowie zu Unterrichtszwecken.