Kanzlei von Max Hachenburg

Max Hachenburg (1860-1951), der Vater des modernen Aktien- und Handelsrechts ist in seiner Geburtsstadt ab 1885 als Anwalt tätig und unterhält in B 2,10 eine florierende Kanzlei. Der Sohn eines jüdischen Kaufmanns und einer Rabbinertochter entstammt einer alteingesessenen Mannheimer Familie. In der Weimarer Republik ist er zeitweilig Vorsitzender des renommierten Mannheimer Anwaltsvereins (1919-1928) und Mitglied im Reichswirtschaftsrat (1920-1926). Das Jahr 1933 markiert die Wende. Die staatlich verordnete Diskriminierung der Juden setzt ein. So muss sich der Anwaltsverein wegen seiner jüdischen Mitglieder selbst auflösen, Hachenburg wie andere auch den örtlichen Rotary-Club verlassen. Sein Sohn Hans (1897-1975) wird ins Konzentra¬tionslager Dachau verschleppt. In der Pogromnacht des November 1938 verwüsten Nazi-Horden die Kanzlei und die Heidelberger Wohnung. Max Hachenburg kann, anders als die meisten seiner Familienangehörigen, noch rechtzeitig emigrieren. Er stirbt am 23. November 1951 im kalifornischen Berkeley, ohne seine alte Heimat wieder zu sehen.
 

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