Als eine der ältesten bürgerlichen Vereinigungen zur Kunstpflege in Deutschland wurde der Mannheimer Kunstverein 1833 gegründet. Mit der Planung eines eigenen Ausstellungsgebäudes wurde der Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt und Architekt der Darmstädter Kunsthalle, Theo Pabst, beauftragt. Pabst setzte der in den 50er Jahren entstandenen Hochhausarchitektur am Eingang zur Augustaanlage einen niedrigen, langgestreckten Baukörper entgegen. Dieser entwickelt sich parallel zur Straße, von der er zugunsten eines Vorplatzes zurückweicht.
Carlfried Mutschler gehörte zu jenen Eiermann-Schülern, die innerhalb der vielfach phantasielosen Mannheimer Nachkriegsarchitektur schon früh durch qualitätsvolle Bauwerke auffielen. Eines dieser Gebäude ist das in eine Hauszeile des 19. Jahrhunderts eingefügte Wohn- und Atelierhaus des Architekten. Das Haus, mit dem sich Mutschler vom Funktionalismus Eiermannscher Prägung verabschiedete, wurde in einer Baulücke errichtet, die durch ihre geringe Breite eine straffe Raumorganisation notwendig machte.
Die städtebauliche Situation des Neubaus ist geprägt von einem sehr heterogenen Umfeld mit bis zu elfgeschossiger Bebauung und hoher Verkehrsbelastung. In direkter Nachbarschaft entwickelt ein historischer Kraftwagenhof von 1927 mit seinem Sichtmauerwerk eine Wirkung, die in vielen Wohnungsbauten der Umgebung ihren Widerhall findet.
Architekt war Max Schmechel. Die Bauherrin, die Berliner Heimat AG, betrieb in den 20er Jahren landesweit die Errichtung preisgünstiger Wohnungen. Die Gesellschaft ging von dem Bestreben aus, „nur erstklassige und solide Bauten im modernen Geschmack auszuführen und die Wohnungen mit all dem auszustatten, was der Großstädter heute an Wohnungskomfort haben soll“. Diesem Anliegen entsprach die – von der zeitgenössischen Presse lobend hervorgehobene – große Quadratmeterzahl der Mietwohnungen.
Der aus einem Wettbewerb hervorgegangene Neubau des Wohn- und Geschäftshauses des Spar- und Bauvereins Mannheim, versteht sich als vermittelndes Bindeglied zwischen den verschiedenen Bautypologien des städtebaulichen Kontextes. Die beiden zueinander versetzten Volumen thematisieren zum einen den gebogenen Straßenverlauf und stellen zum anderen eine Verbindung zwischen dem Blockrand, wie er sich auch auf der anderen Straßenseite findet, und der Hochhausbebauung aus den 50er Jahren.
Die Neugestaltung des Zugangs zum Roche-Werksgelände war Teil dieses Projekts. Ein großer Vorplatz öffnet das Werksgelände nach außen und markiert den Zugang. Dieser Teil wird rückwärts von einer Grünfläche gefasst, die mit integriertem Biotopund vielfältigen Wegebeziehungen einen botanisch gestalteten Aufenthaltsbereich für alle Mitarbeitende bietet.
Die in den 1980er- Jahren zum Parkplatz degradierte Ortsmitte von Wallstadt konnte mit der Neukonzeption des Rathausplatzes für Ort und Einwohner zurückgewonnen werden und bildet nun ein lebendiges Zentrum mit vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten. Eine Nivellierung der Grenzen zwischen Fußgängern und Verkehr gibt einen positiven Impuls für ein rücksichtsvolles Nebeneinander, ohne den motorisierten Verkehr gänzlich verbannen zu müssen.
Als Schul- und Vereinssporthalle wie auch als Stadtteilzentrum konzipiert, bietet der Neubau ein breit gefächertes Spektrum an Möglichkeiten.
Topografisch mit den unterschiedlichen Niveaus der Umgebung verwoben, entwickelt die Halle eine phantasiereiche abwechslungsreichen Choreographie der Ebenen, die sich spielerisch mit einer Freiflächenkonzeption verbinden.
Mit einer ungewöhnlich breiten Palette an Möglichkeiten, außen wie innen individuell und sehr flexibel zu nutzen, wird der Bau zum lebendigen Zentrum eines Stadtteils.