Bassermannhaus
Der Bankier Friedrich Bassermann (1781-1865) erwirbt 1828 drei Häuser in R 1, 4 – 6. Nach ihrem Abriss lässt er von dem Architekten und Maler Jakob Friedrich Dyckerhoff (1774-1845) einen Neubau im klassizistischen Stil errichten. Er dient zunächst vorwiegend als Wohnhaus, später auch als Geschäftshaus der Familie Bassermann. Anlässlich einer Umgestaltung der Innenräume werden Ende des 19. Jahrhunderts Wand- und Deckenmalereien im neoklassizistischen Stil angebracht, architektonische Details, die das wachsende Selbstbewusstsein des wohlhabenden Mannheimer Bürgertums dokumentieren. Im frühen 20. Jahrhundert werden auf der Marktplatzseite Läden eingerichtet und sogar der Einbau eines Lichtspieltheaters erwogen. 1913 zieht die Familie Bassermann in die Oststadt, das Gebäude verliert seine Funktion als Wohnhaus.
Seit dem Jahre 1929 residiert im Bassermannhaus am Marktplatz die bürgerlich-liberale „Neue Mannheimer Zeitung“, zuvor „Generalanzeiger“. Dafür wird das Gebäude ein weiteres Mal umgebaut. Nach seiner weitgehenden Zerstörung im 2. Weltkrieg wird in der Ruine 1946 der „Mannheimer Morgen“ gegründet. 1959 wird für die Zeitung ein neues „Pressehaus am Markt“ im funktionalsachlichen Stil errichtet.