Wohnhaus von Karl Mathy

Der studierte Volkswirt Karl Mathy, seit 1829 im badischen Staatsdienst tätig, wird wegen seiner Teilnahme am Hambacher Fest 1832 aus seinem Amt entlassen und muss wegen oppositioneller Pressetätigkeit im Jahr 1835 in die Schweiz fliehen. 1840 kann er in seine Geburtstadt Mannheim zurückkehren und bezieht eine Wohnung in O 4, 10. Als einer der Führer der demokratischen Opposition wird Mathy 1842 Abgeordneter in der Zweiten badischen Kammer. Im Juli 1847 gründet er zusammen mit Friedrich Daniel Bassermann eine Verlagsbuchhandlung, deren Geschäftsräume sich im Erdgeschoss des Hauses O 4, 10 befinden. Hier erscheint die „Deutsche Zeitung“, das wichtigste Organ der gemäßigten Liberalen in der 1848er Revolution. Nach dem Ausbruch der Märzrevolution 1848 ist Mathy an der Landesregierung beteiligt. Auch als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung und im Reichsfinanzministerium der Bundesregierung bekleidet er wichtige Ämter. Nach dem Ende der Revolution ist er zunächst wieder journalistisch tätig, wird aber 1862 erneut in den badischen Staatsdienst berufen und begleitet von 1866 bis 1868 das Amt des badischen Ministerpräsidenten.
 

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