Lyceum
Bis 1773 befindet sich hier das Jesuitenkolleg. Während der Teil des Gebäudes, der direkt an die Kirche stößt, von der katholischen Stadtpfarrei als Gemeindehaus genutzt wird, fällt der Rest auf Wunsch von Großherzog Karl Friedrich von Baden (1727-1811) ab 1807 dem neuen, konfessionsungebundenen „Vereinigten Großherzoglichen Lyceum“ zu. Vorläufer dieser staatlichen Anstalt sind die Lateinschule, das Lutherische Gymnasium und das Jesuitengymnasium, das zuvor in dem Anbau hinter der Jesuitenkirche in der „Kalten Gass“ untergebracht war. Das ehemalige Sommerrefektorium des Jesuitenkollegs (A 4, 4) mit einem Deckengemälde von Cosmas Damian Asam (1686-1739) wird als Schulaula genutzt. Seit 1820 werden jüdische Schüler aufgenommen, die um 1880 fast ein Drittel stellen und nach der Reichspogromnacht im November 1938 die Schule verlassen müssen. 1872 wird die Bezeichnung Gymnasium für die Schule eingeführt, die 1899 in ein neuerrichtetes Gebäude in der Roonstraße umzieht. Dort erhält sie anlässlich des 300-jährigen Stadtjubiläums am 31. Juli 1907 den Namen ihres Gründers und heißt fortan Karl-Friedrich-Gymnasium. Das Gebäude in A 4 wird das Domizil der Handelshochschule.