Schillerplatz - Altes Nationaltheater
In den Jahren 1775-1776 wird der ehemalige kurfürstliche Frucht- und Kornspeicher in ein Theater umgebaut, das als eine „nationale Schaubühne“ geplant ist. Sie soll anstelle des französischen Schauspiels und der italienischen Oper, die traditionell die Spielpläne dominieren, Aufführungen deutscher Werke bieten. Das 1778 eröffnete Haus wird zu einem Abschiedsgeschenk des Kurfürsten Karl Theodor (1727-1799) an seine bisherige Residenz, die er zugunsten von München aufgibt. Die Intendanz übernimmt 1779 Wolfgang Heribert von Dalberg. Bedeutende Schauspieler wie August Willhelm Iffland gehören dem Ensemble an. Auch nach dem Übergang Mannheims an Baden 1802 kann die nun „Hof- und Nationaltheater“ genannte Bühne ihr hohes künstlerisches Niveau halten und bleibt Anziehungspunkt für die geistige Elite Europas, die deshalb Mannheim besucht oder sich sogar hier niederlässt. Seit 1839 führt die Stadt das Theater in alleiniger Verantwortung. Nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wird das Nationaltheater nicht an seinem traditionellen, sondern an einem neuen Standort (Goetheplatz) errichtet.