Engelhorn'sches Palais
Friedrich Engelhorn (1821-1902) ist eine der schillerndsten Mannheimer Persönlichkeiten: Ein Grundstücksspekulant, der den Stadtteil Lindenhof durch Parzellierung zu einem Wohngebiet auszubauen versteht, ein Sohn aus gutbürgerlichem Haus, der die Schule, das Lyceum, früh abbricht. 1848 errichtet er eine Fabrik zur Herstellung von portativem Gas, erkennt die Marktchancen der bei der Gaserzeugung anfallenden großen Mengen von Steinkohlenteer. Für dessen Gewinnung gründet er zusammen mit zwei Hauptgesellschaftern 1861 die „Chemische Fabrik Dyckerhoff, Clemm & Comp.“, eine der ältesten deutschen Teerfarbenfabriken, die Keimzelle der heutigen BASF. Sein 1873 bis 1875 gebautes und 1881 erweitertes, vierstöckiges Stadtpalais ist standesgemäß. Das Vordergebäude enthält die Wohn- und Repräsentationsräume des Hausherrn, die Rückgebäude sind für die Dienerschaft vorgesehen.